Atembusiness – eine Frage der Nudelform?

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Einleitung

Was hat eine bestimmte Nudelform mit mir persönlich oder noch abgefahrener, mit mir als Unternehmerin bzw. mit meiner Arbeitsweise zu tun? Erstmal nichts, denke ich!

Trotzdem lasse ich mich auf diese Frage von Susanne Wagner im Rahmen ihrer Blogparade #nudelfrage ein.

Spielen mit dem Widerstand

Spontan denke ich, was hat denn eine Nudelform mit mir und meiner Atemarbeit zu tun? Ich überlege mir, ob ich Lust habe an der Nudelparade teilzunehmen. Gleichzeitig spüre ich aber, wie genau in diesem Moment sofort eine Lieblingsnudel vor meinem inneren Auge auftaucht und vielleicht lohnt es sich ja doch, sich mit der Nudelfrage etwas näher zu beschäftigen. Susanne möchte gerne wissen, mit welcher Nudel ich mich identifiziere. Welche Nudel meine Persönlichkeit am besten beschreibt. Alles ein bisschen schrill. Aber seit ich mir die Lizenz zum Blödsinn schreiben erteilt habe, nachdem ich das Buch Leben, Schreiben, Atmen von Doris Dörrie gelesen habe, lasse ich mich auf diesen kleinen Ausflug, diese kleine Reise, diese kleine Andersartigkeit ein. Schon das ist Teil meiner Atemarbeit… ausprobieren, spielen, experimentieren, mich dabei spüren, wie kann ich mich wahrnehmen, was macht es mit mir – diese Frage überhaupt zu beantworten, was macht es mit meinem Atem? In meiner ersten eigenen Blogparade unter dem Motto: #atem-meinpartnerfuersleben rufe ich dazu auf, dem Thema Atem und welche Rolle er im Leben einnimmt, nachzugehen.

Familie & die Nudelfrage

Als ich meiner Mutter von der Nudelparade erzähle, meint sie spontan: „Früher warst du eine „dicke Nudel“, jetzt bist du eine „Spaghetti!“

Meine Mutter darf das! Ich meine, so reden über mich. Sie ist mein größter Fan, aber auch meine schärfste Kritikerin.

Tatsächlich habe ich eine Riesentransformation hinter mir. Eine Phase, in der ich 32 Kilo Gewicht verloren habe und für das erste halbe Jahr 2023 gänzlich auf Nudeln verzichtet habe, aber auch, mit wenigen Ausnahmen, auf alle anderen Kohlenhydrate. Genauso wie auf Fett und Alkohol.

In deiner Nudelparade rufst du dazu auf, liebe Susanne, zu schauen, was für eine Nudel wir sind. Welche Persönlichkeitsmerkmale damit verbunden sind und was das mit unserem Business zu tun hat.

Meine Persönlichkeit & die Nudelfrage

Als Italien-Fan/in und Begeisterte der italienischen Küche sind Nudeln und Pasta seit jeher ein fester Bestandteil in meinem Leben. Jedenfalls war das bis zu meiner Transformation so. Sie geben mir Kraft und Ausdauer und machen mich nachhaltig satt und was noch viel wichtiger ist, zufrieden. Sie machen mich tief, tief, zufrieden und glücklich! Während meiner Zeit in Rom zwischen dem Ende meines Studiums und dem Beginn meines Arbeitslebens habe ich mein „Leib-Nudelgericht“, sozusagen meine „Leibspeise“ entdeckt. Es ist “Pasta fredda“. Und wehe, jemand wagt sich dazu Nudelsalat zu sagen, dann ist er voll unten durch! Bei „Pasta fredda“ kommen die heißen Nudeln auf ein Gemisch aus frischen Tomaten, Mozzarella, Knoblauch, Basilikum und Olivenöl, abgeschmeckt mit Salz. Nicht mehr und nicht weniger. Mir läuft schon beim Schreiben das Wasser im Munde zusammen. Die Geschmacksknospen erinnern sich an den betörenden Duft von Basilikum und frischen saftigen Tomaten und die leicht-herbe Note meines, natürlich italienischen Olivenöls und lassen ein sehnsuchtsvolles Ausatmen folgen. Da ich das Rezept nie offiziell irgendwo mit dem Namen gefunden habe, schicke ich es dir gerne zu, wenn du mir eine Nachricht, Stichwort: #pastafredda, schreibst.

Mit Pasta fredda sind auch meine beiden Söhne groß und stark geworden! Direkt nach der Stillphase bekamen sie es als Muttermilch Ersatz, 😉. Pasta fredda fließt durch ihre Adern. Eines abends saßen sie da und meinten hmmm, lecker Mama, nur 3 Punkte. Sie wussten, dass ich Punkte zähle um mein Gewicht unter Kontrolle zu bekommen. Damals noch mit dem Programm mit den beiden großen Ws. Das fand ich sehr rührend und wertschätzend.

Phänomene um die Nudelfrage

Bis heute ist es ein Phänomen, dass je mehr Pasta fredda ich zubereite, desto mehr wird davon gegessen. D.h. die Schüssel kann noch so groß sein, es bleibt nie etwas übrig. 

Die von mir dafür genutzte Nudelform sind Penne lisce oder Penne rigate. Sie sind in gekochtem Zustand etwa 6 cm lang und haben diagonale abgeschrägte Schnittflächen. Sie sind entweder geriffelt oder glatt. Ich persönlich ziehe die geriffelten vor, also Penne rigate.

Ein weiteres Phänomen, das ich seit vielen Jahren beobachte, ist, dass nicht nur die Formen unterschiedlich sind, sondern auch der Geschmack variiert, obwohl ja der Teig aus denselben Bestandteilen ist. Das finde ich skurril! Petra Büeler, eine TCS – Blog-Kollegin machte mich diese Woche darauf aufmerksam, dass es sogar Nudel-Sommeliers gibt. Das kann ich sehr gut nachvollziehen.

Zu mir als Persönlichkeit passt die „Penne rigate“ am besten, weil die gerade Form meine gerade, direkte Art zu sein unterstützt. Ich mag es schlicht und einfach – „geradeaus“ eben. Durch die abgeschrägten Enden bekommt die Nudel aber auch eine gewisse Dynamik, die ich liebe. Penne in Form eines schiefen Zylinders – lat. penna, wie Feder oder Federkiel, pen = (Schreib-)Feder, Enden immer schräg angeschnitten. Auch die spätere Verwendung des Wortes „Penne“ als weiterführende Schule, sagt mir, dass ich mich in guter Gesellschaft befinde und keineswegs durchgedreht bin, wenn ich mich mit der Nudelfrage beschäftige. Weitere mindestens 149 Pasta Formen finden sich auf Wikipedia im Internet. Und selbst „Die Zeit Online“ lässt 2021 die Nudel hochleben und sucht nach der besten Nudelform, die TOP -Five der Nudelformen. Meine Penne schafft es im Ranking allerdings nur auf Platz 8.

Ich bereite sie “al dente“ zu, also noch bissfest, was auch für meine Persönlichkeit spricht. Ich bleibe dran und verfolge meine Ziele mit einem gewissen Biss, was bitte nicht mit Verbissenheit verwechselt werden sollte. Das „Dranbleiben“ hat in meiner Arbeit eine ganz wichtige Funktion. Es unterstützt meine KlientInnen ihren Atem zu entdecken, ihn wahrzunehmen und zu spüren. Ich bleibe bei meinem Atem, spüre ihn, gleichzeitig bin ich mit meinen Händen aber am Atemleib meiner KlientInnen. Sie spüren mich und über mein „Dransein“ an ihrem Atemleib unterstütze ich sie, sich besser oder überhaupt erst wahrzunehmen. Ohne dieses Dranbleiben an der Empfindung wäre es eine simple Massage.

Durch ihre Röhrenform eignen sich die Penne rigate besonders gut, die leckere Sauce, die aus Tomaten, Mozzarella, Olivenöl, Knoblauch und Basilikum besteht, durchzulassen. Die Längsrillen sind nicht kosmetischer Natur, sondern dienen der besseren Anschmiegsamkeit an die Soße. Auch die Durchlässigkeit entspricht mir als Persönlichkeit. Beweglich, aber nicht schlaff!

Nudelform & Atembusiness

Und so kommen wir allmählich immer mehr zu meinem Business. Der Atemarbeit!

Ich bleibe dran und gebe nicht so schnell auf! Das ist für meine Arbeit als Atemtherapeutin ein wichtiges Kriterium. Dranbleiben am Atem, nicht nur am eigenen, sondern auch an dem meiner Klientinnen. Das gibt Orientierung. Es vermittelt Halt, Stütze und gibt Sicherheit. Dadurch entsteht Urvertrauen. Gleichzeitig ist Beweglichkeit und Durchlässigkeit von besonderer Bedeutung. Durchlässigkeit ist wichtig, damit der Atem sich überall im Körper ausbreiten kann. Es kann Raum entstehen, Weite und Leichtigkeit. Meine KlientInnen, genauso wie alle anderen Menschen vergessen in der Hektik des Alltags das Atmen. Vor lauter Konzentration auf die ihnen von außen herangetragenen Aufgaben vergessen sie sich zu bewegen und ihre Muskeln werden fest. Das führt nicht nur zu Verspannungen, sondern mit der Zeit auch zu mentaler Dysbalance. Sie fühlen sich gestresst! Schreibend merke ich, wie sehr ich mich inzwischen auf das Thema Nudelform und Identität eingelassen habe und mich mit meiner Lieblings-Nudelform „Penne rigate“, identifiziere.

10 Kommentare

  1. Liebe Karin,

    deinen herrlich entspannten Artikel habe ich mit großer Freude gelesen. Tolle Zusammenhänge, die du aufwirfst. Ich möchte natürlich unbedingt dein Rezept für Pasta fredda haben, bitte dankeschön.
    Und deine Söhne sind ja liebenswerte Gesellen! Drei Punkte, zu süß!
    Sehr unterhaltsam, vielen Dank!
    Liebe Grüße,
    Silke

    1. Liebe Silke, vielen Dank für deine schöne Rückmeldung. Ja, ich war selber überrascht, was sich bei der Nudel-Recherche für Zusammenhänge auftaten… In meiner Arbeit ist es wichtig, sich immer wieder freudig neu einzulassen. Weg von der Vorstellung, hin zu dem was ist. Probiere es auch mal aus, liebe Silke… vielleicht mit einem Betrag zu meiner Blogparade #atem-meinpartnerfuersleben 😉… Was sagt dir denn dein Atem? Ist er dir ein echter Partner? Unterstützt er dich? Ich würde mich riesig freuen. Das Pasta fredda Rezept folgt per PN.😋
      Ich freue mich über unseren inspirierenden Austausch, auch bei The Content Society.
      Atembewegt & Herzlichst, Karin

  2. Liebe Karin, ja! Dein Pasta fredda-Rezept hätte ich auch gerne!
    «Ich bleibe dran und verfolge meine Ziele mit einem gewissen Biss, was bitte nicht mit Verbissenheit verwechselt werden sollte.» Mit dieser Aussage machst du mir Eindruck und das nehme ich mir gerne mit. Ich finde es wunderbar, wie du die Qualitäten der Penne mit deinem Atembusiness zusammenbringst und dabei in einem eleganten Wurf dein ganzes Leben und deine Persönlichkeit mit reinbeschreibst. Tolles Artikel! Herzlich, Susanne

    1. Natürlich bekommst auch du das Pasta fredda Rezept, liebe Susanne! Schön, dass ich dich beeindrucken konnte! Ich habe mich anfangs ja ein bisschen schwer getan, aber als ich so ein Inneres „Ja“ zur Auseinandersetzung mit der Nudelfrage gesagt habe, kam alles ins Fließen. Eine weitere Qualität die der Atem uns bietet – ins Fließen kommen. Atembewegt 😉 & Herzlichst ♥️, Karin

  3. Liebe Karin,
    ein toller Artikel über die Nudel und dein Business. Pasta fredda liebe ich auch, sehr sogar. Wie schön, dass du mit diesem köstlichen Gericht deine beiden Söhne groß gezogen hast. – Da konnten die sich dochprächtig entwickeln!! 🙂
    Liebe Grüße, Manuela

    1. Liebe Manuela, vielen Dank für dein Kompliment zu meinem Nudelbeitrag. Ich freue mich, in dir eine Pasta fredda – Kennerin und Genießerin kennenzulernen. Eine, die dieses köstliche, einfache und gleichzeitig „atemberaubend“ gut schmeckende Pastagericht genauso schätzt, wie ich. Atembewegt & Herzlichst, Karin

  4. Ich reihe mich zu denen ein, die das Rezept haben wollen. Gute Rezepte kann man nie genug haben. Und danke für diesen neuen Begriff: „pasta fredda“. Das kannte ich so noch nicht. Im Gegensatz dazu kenne ich viele Frauen, die nicht richtig atmen. Deine Arbeit ist sehr wichtig.

    1. Liebe Ildiko, das „Pasta fredda“ schicke ich sofort auf den Weg, dann kannst du dir den Sommer und das entspannte Italien-Feeling jederzeit ins Haus holen… Den betörenden Duft einatmen und mit himmlischen Hmms den Ausatem begleiten. Ich freue mich, dass dir meine Arbeit gefällt. Ich finde, dass alle, mich eingeschlossen, sich dem Thema Atmen widmen könnten. Als Anregung rufe ich in meiner Blogparade #atem-meinpartnerfuersleben genau dazu auf. Ich würde mich freuen, wenn du auch dort einen persönlichen Kommentar hinterlassen würdest. Atembewegt & Herzlichst, Karin

    1. Liebe Ursula, ich freue mich über dein Interesse an meiner Leibspeise und schicke dir das Rezept spätestens bis zum Wochenende bzw. werde ich es unter deiner Blogparade verlinken.

      Atembewegt & Herzlichst, Karin

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